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Denkendorf - 900 Jahre Geschichte

Denkendorf ist eine Gemeinde mit einer interessanten und bedeutenden Geschichte. Bodenfunde keltischen Ursprungs weisen darauf hin, dass wahrscheinlich schon vor dem Jahre 700 v. Chr. Menschenansiedlungen auf dem heutigen Gemeindegebiet vorhanden waren. Urkundlich erwähnt wird Denkendorf bereits vor dem Jahre 1129, als Papst Honorius II das vom Grafen Berthold gestiftete Kloster Denkendorf unter seinen Schutz nimmt. Das noch heute erhaltene Kernstück des Klosters ist die Krypta mit der symbolischen Darstellung des Grabes Jesu, in der die Chorherren des Ordens vom heiligen Grab die alten, gottesdienstlichen Sitten des Jerusalemer Mutterklosters pflegen konnten.

Die Geschichte des Ortes ist über die Jahrhunderte eng mit der Geschichte des Denkendorfer Klosters verbunden, das nach der Reformation zu einer der bedeutendsten evangelischen Klosterschule in Württemberg wurde. Über die Landesgrenzen hinaus hat Johann Albrecht Bengel, der hier 28 Jahre lang als Klosterpräzeptor wirkte und von hier aus dem württembergischen Pietismus seine eigenständige Prägung gab, den Namen Denkendorfs bekannt gemacht. Als berühmtester Zögling der Klosterschule gilt der Dichter Friedrich Hölderlin, der sich von 1784 bis 1786 in Denkendorf aufhielt.

   
 



Die Bedeutung, die das Kloster für den Ort hatte, ist auch heute noch am Wappen Denkendorfs abzulesen. Es zeigt das Hochkreuz des Patriarchen von Jerusalem.

Neben dem Kloster, das für geschichtsinteressierte Besucher den Hauptanziehungspunkt bei Aufenthalten in Denkendorf bildet, wird seit vielen Jahren auch die Orts- und Heimatgeschichte intensiv erforscht. In den Räumen des Denkendorfer Heimatmuseums zeugen zahlreiche historische Ausstellungsstücke von den Arbeits- und Lebensbedingungen, die das Dasein der Denkendorfer Bürger über Jahrhunderte geprägt haben. Viele historische Gebäude und zahlreiche einzelne Ornamente werden mit viel Liebe erhalten und gepflegt. Im Zuge der über viele Jahre erfolgten Ortskernsanierung konnten einige jahrhundertealte Bauwerke erhalten werden. Dazu zählen die großen Fachwerkhäuser wie die  Gasthäuser „Zum Alten Bären“ und „Krone“, sowie das historische Postgebäude und das Haus Ehgartner.

Am Fuße des Denkendorfer Klosters wurden 1995 die denkmalgeschützte Kelter und 1998 - 2000 die frühere Zehntscheuer durch umfangreiche Sanierungen dauerhaft erhalten. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters gelten als bauhistorisch wertvolles Gebäudeensemble. Ihre erfolgreiche Sanierung ist in der landesweiten Eröffnungsveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals 2001 besonders gewürdigt worden. In und um diese denkmalgeschützte Kulisse finden heute öffentliche Vereins- und Gemeindefeste, darunter das beliebte Denkendorfer Schlehenfest, statt.
 
 

 


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